Vor drei Jahren begann in Syrien, was heute oft als Bürgerkrieg zwischen Extremisten angesehen wird. Dieser Relativismus verkennt die ursprünglichen Ziele der Revolution – und den Verlauf der Ereignisse.

Zur Beschreibung der Ereignisse in Syrien verwenden viele Berichterstatter heute den Begriff »Bürgerkrieg«. Und das Augenmerk vieler Medien liegt auf dem Verhalten der Extremisten, insbesondere der Dschihadisten in dem Konflikt. Dies hinterlässt einen Eindruck: Auf Seiten der Opposition gegen Assad kämpfen angeblich so viele Extremisten, dass beide Parteien als gleich schlimm zu betrachten sind. Da liegt der Schluss nahe, dass man sich nicht einmischen sollte – sie sollen ihren Konflikt unter sich ausmachen.

Aber was geht dort eigentlich vor? Handelt es sich wirklich um einen Bürgerkrieg oder um eine Revolution, ähnlich wie in den anderen Staaten des Arabischen Frühlings, wo sich die Menschen nach Freiheit und Demokratie sehnten?

Schaut man sich die aktuelle Situation in Syrien an, ist die These vom Bürgerkrieg nicht von der Hand zu weisen. In der Berichterstattung über kriegerische Handlungen gerät allerdings in Vergessenheit, dass es zu Anfang des Aufstandes in Syrien vor drei Jahren um etwas anderes ging: auch das syrische Volk demonstrierte friedlich für Reformen und Demokratie gegen das seit fast 50 Jahren herrschende diktatorische Regime. Diese friedlichen Demonstrationen dauerten etwa sechs Monate an, trotz der massiven Gewaltmaßnahmen des Regimes und des Todes vieler Zivilisten.

Bei den Rebellen kämpfen Extremisten, aber das Regime ist systematisch extremistisch

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