Abdelbasset Sarout ist Profifußballer und umgerechnet 50.000 Euro wert. So hoch ist das Kopfgeld, das auf den Torwart der syrischen Olympiamannschaft ausgesetzt wurde, glaubt man Gerüchten, die im bürgerkriegsgeplagten Land kursieren. Derzeit ist Sarout vor allem Aktivist der Opposition in der Stadt Homs. Und er personifiziert die Politik des Fußballs wie kaum ein anderer im Land.
Dass der 20-jährige Sarout derzeit nicht Fußball spielt, liegt also nicht daran, dass Syrien die Qualifikation für das olympische Turnier in London verpasst hat. Nicht mal beim für den syrischen Fußball sensationellen 2:1-Sieg über Japan im Februar war Sarout beteiligt.

Als das Spiel wegen des Bürgerkriegs im Nachbarland Jordanien ausgetragen wurde, waren zwei syrische Fangruppen da: Anhänger des Diktators Assad auf der einen Seite – und auf der anderen Seite Anhänger der Opposition, die demonstrativ Japan unterstützten, damit Assad sich nicht mit einer Olympiateilnahme der Fußballer schmücken kann.
Auch Sarout will nicht, dass syrische Athleten nach London fahren. „Ich weiß, dass die Mehrheit der Sportler nicht teilnehmen will.“ Im November 2011 sagte das Regime die Teilnahme an den Panarabischen Spielen in Qatar ab – aus Angst vor Protesten der eigenen Sportler.

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